Mittwoch, 14. Juni 2017

Straßentiere – bemitleidenswert oder gefährlich?




Wenn man an Straßentiere denkt, hat man direkt das Bild eines abgemagerten, vernachlässigten und herrenlosen Hunds beziehungsweise einer solchen Katze vor Augen. Natürlich hat man Mitleid mit diesen armen Tieren und würde sie am liebsten einfach mit nach Hause nehmen. Doch natürlich bringt so ein besonderes Tier auch einige Probleme mit sich. 


In Ländern wie der Türkei und vor allem in Ländern und Großstädten in Osteuropa leben viele Straßenhunde und Straßenkatzen. Sie sind abgemagert und suchen Futter auf Müllhalden, dabei finden sie oft Plastikmüll oder andere Gegenstände, die normalerweise nicht zu ihrem Beuteschema gehören. Sie fressen diese Dinge allerdings trotzdem aus Verzweiflung, da sie sonst nichts finden oder bekommen, denn die meisten Einheimischen wissen: Wenn sie die Tiere füttern, unterstützen sie dieses Herumstreunen und die Vermehrung der Tiere, außerdem kann es sein, dass das Tier dann immer wieder zu einem zurückkommt und man es dann selber „am Hals hat“. In manchen Ländern wird den einheimischen Kindern sogar von der Kirche beigebracht, dass Tiere keine Seele haben und es daher nicht so schlimm ist, wenn man ihnen etwas antut.

Doch diese Tiere fressen nicht nur das Falsche, auf der Straße gibt es auch viele Krankheiten. Fast jedes Tier hat Zecken oder Flöhe, welche natürlich auch auf den Menschen übergehen und Krankheiten übertragen könnten. Außerdem haben viele Straßentiere Tollwut, womit sie den Menschen anstecken würden. Auch übertragen die Tiere über ihren Kot Würmer und Keime.

Man merkt schnell, dass diese Tiere Mitleid verdienen, allerdings ist es trotzdem nicht empfehlenswert, sie anzufassen oder sogar eines von ihnen mit nach Hause zu nehmen. Ja, das tun viele Leute, die dort Urlaub machen: Sie schmuggeln die Tiere durch die Flugzeugkontrollen, um sie dann zuhause, in beispielsweise Deutschland oder anderen westlicheren Staaten, zum Tierarzt zu bringen, um meist erst da dann festzustellen, dass das Tier unheilbar oder die Behandlung unbezahlbar ist. Viele kritisieren auch, dass diese ausländischen Tiere den Tieren in deutschen Tierheimen die Plätze in Familien wegnehmen. Wobei man sagen kann, dass auch diese Heimtiere mitleiderregend sind und es deutlich einfacher ist, eines von ihnen bei sich aufzunehmen als illegal ein wahrscheinlich krankes Tier nach Deutschland zu schmuggeln.


Allerdings kann man trotzdem etwas für diese armen Tiere tun: Es gibt tausende Organisationen, welche diese Tiere mit gespendeten Geldern gegen Krankheiten impfen und kastrieren, sodass sie sich nicht mehr ungehindert weiter vermehren, damit nicht immer mehr Tiere dieses schreckliche Schicksal erleiden müssen. Allerdings gibt es auch im Ausland Tierheime, die die Tiere von der Straße aufnehmen, behandeln und zur Adoption freigeben. Man muss nicht unbedingt ein Tier vom Züchter kaufen, da die edle Abstammung nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass das Tier weniger oft krank wird oder einen besseren Charakter hat als Tiere aus Tierheimen. Denn in Tierheimen sind nicht nur gestörte Tiere mit denen ihre Besitzer wegen Verhaltensstörungen nicht klargekommen sind, dort sind Tiere, die von ihren früheren Besitzern schlecht behandelt worden oder aber einfach von diesen ausgesetzt worden sind. 

Im Endeffekt muss man selber entscheiden, wo man seinen Hund beziehungsweise seine Katze herholen will. Allerdings ist es empfehlenswert, ein Tier aus einem Tierheim zu adoptieren. Zudem sollte man bei Kontakt mit Straßentieren in anderen Ländern äußerst vorsichtig sein, da diese sehr krank sein können. 

-Jule

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