Es gibt eine Emotion, die Menschen
weitaus stärker zum Handeln motiviert, als Wünsche und Verlangen: die Angst.
Genau
deshalb werden Ängste oft im Bereich der Werbung eingesetzt, um so den Verkauf
positiv zu beeinflussen. Produkte werden damit vorgestellt, dass sie den
Konsumenten vor gefährlichen Vorfällen bewahren oder dabei helfen, die
Angstsituationen zu überstehen. Meist sind es schon die alltäglichen Dinge, die
man nur aus unterbewusster Angst kauft, zum Beispiel Zahnbürsten oder Shampoo.
Man möchte schließlich nicht ungepflegt sein, denn das könnte dazu führen, dass
man irgendwann alleine ist.
Häufig wird
diese Masche auch bei Versicherungen genutzt. Natürlich gibt es wichtige und
sinnvolle Versicherungen, wie Kranken-, Renten- und die Haftpflichtversicherung.
Aber brauch man wirklich eine Pflegezusatzversicherung? Reicht es nicht, wenn
man selber etwas Geld anspart? Oder was ist mit der Reisegepäckversicherung?
Sie hört sich sinnvoll an, ist es aber im Endeffekt nicht. Denn die
Versicherung zahlt nur, wenn ihr euer Gepäck ununterbrochen im Auge behaltet.
So wird es jedoch kaum abhandenkommen.
Was ihr
sicher auch alle kennt, ist die Werbung für Alarmanlagen, um vor Einbrüchen zu
schützen. Sie werben damit, dass ihre Alarmanlage die sicherste ist und dass
nur mit ihrer Anlage nicht bei euch eingebrochen wird. Aber stimmt das? Bricht
dann wirklich niemand mehr bei einem ein? Oder sind Einbrecher mittlerweile
geschickt genug, um solchen Methoden auszuweichen? Wieder eine Sache, bei der
extrem mit der Angst von Menschen gespielt wird.
Jetzt fragt
ihr euch vielleicht, ob das überhaupt erlaubt ist?
Aufgrund der
Rechtslage ist Angst in der Werbung jedoch mit Vorsicht zu verwenden. Generell
darf Werbung neben den Sachangaben zwar auch Gefühle ansprechen, wird die freie
Entscheidung des Verbrauchers durch unangemessenen unsachlichen Einfluss
beeinträchtigt, ist die Schwelle zur wettbewerbsrechtlichen Unlauterkeit
überschritten (§4 Nr.1 UWG).
Auch sind
Werbemaßnahmen, die auf Ängsten aufbauen, seit vielen Jahren umstritten. Die
Wirkungsforscher Janis und Terwilliger warnten schon 1962 vor zu starkem
Angstappell. Chaiken und Jepson fanden 1990 heraus, dass sich die Aufnahme von
Botschaften durch Werbung verringert, je mehr Angst jemand bekommt. Eine zu
hohe Dosierung kann hier also schnell sehr negativ wirken.
- Leonie
- Leonie
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