Mittwoch, 19. Juli 2017

Rezension - Carla Norton: Und nachts die Angst



Carla Norton, die Autorin des Buches „Und nachts die Angst“, wurde im nordafrikanischen Redding geboren. Mit ihrem Buch „Und nachts die Angst“ schrieb sie ihr Thrillerdebüt, doch sie hatte sich schon vor diesem Thriller mit erfolgreichen True-Crime-Büchern wie „Die Leibeigene“  und „Die unbarmherzige Samariterin“ einen Namen gemacht. Ihr Buch handelt von der 22-jährigen Reeve LeClaire, welche im Alter von zwölf Jahren entführt und von ihrem sadistischen Vergewaltiger vier Jahre lang festgehalten wurde. Reeve befindet sich schon seit sechs Jahren in psychiatrischer Behandlung bei ihrem Therapeuten Dr. Lerner. Sie ist sehr menschenscheu, und obwohl ihr Entführer hinter Gittern sitzt, hat sie immer noch Angst, ihr Haus zu verlassen. In Jefferson City taucht nach einiger Zeit die dort verschwundene Tilly Cavanaugh auf, sie wurde jedoch nur durch Zufall in einem verlassenen Keller gefunden. Ihre Eltern sind geschockt, denn Tilly weist Spuren von starkem Missbrauch auf. Tillys Eltern kontaktieren Dr. Lerner, damit er ihr helfen kann. Um sich seiner Fähigkeiten zu vergewissern, wollen sie mit Reeve sprechen. Reeve überwindet ihre Ängste, um ein Gespräch mit Tillys verunsicherten Eltern zu führen. Nach einigen gemeinsamen Gesprächen vertrauen sich Tilly und Reeve und werden Freundinnen, verbunden durch ihr Schicksal. Tillys vermeintlicher Entführer wird gefasst und auf dem Weg ins Gericht erschossen. Ein weiterer Mordfall bringt Reeve dazu zu denken, dass es kein Einzeltäter gewesen sein kann, die Neugierde siegt über ihre Angst und Reeve beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Sofort bringt sie sich unbewusst in Gefahr, denn sie hat das Interesse des Täters an ihr geweckt. Man lernt ihn durch mehrere Wechsel der Perspektive kennen, vorerst bleibt er jedoch namenlos. Er ist ein skrupelloser und brutaler Mann, der vor nichts zurückschreckt. Er scheint Reeve oft voraus zu sein, trifft sie auch ein paarmal, doch sie ist sich nicht bewusst, wem sie da gegenüber steht. Eines Tages verrät Tilly Reeve ein Geheimnis, welches einen Hinweis auf den Täter enthält, doch da Reeve ihr versprochen hat, niemandem etwas zu verraten, ist sie nun noch entschlossener, den Täter zu fassen. Sie kommt dem Täter immer näher, steht ihm schließlich gegenüber, doch er überrascht sie, bindet sie fest. Ihre ganze Vergangenheit flammt wieder in ihr auf, doch am Ende geht schließlich alles gut.
Ich finde, dieses Buch ist sehr, sehr gut geschrieben, es wird nie langweilig zu lesen und zieht einen komplett in seinen Bann. Durch die Einblicke in Reeves Psyche kann man sich sehr gut in dieses Buch und vor allem in Reeve einfühlen. Die genaue Beschreibung des Täters führt dazu, dass man ihm früher oder später immer abgeneigter begegnen wird. Er ist kein bisschen sympathisch und eiskalt. Die Art des Schreibens lässt einem ab und zu einen Schauer über den Rücken laufen, das ganze Buch ist von Spannung getränkt, mal mehr, mal weniger. Der Schluss des Buches lässt einen zuerst denken, dass alles umsonst war, all die Mühen, all die Überwindung. Man wird richtig aufgeregt und die Gefühle sowie die Eindrücke des ganzen Buches ändern sich schlagartig, lassen einen den Atem anhalten. Beim Lesen dieses Buches habe ich alles um mich herum vergessen, wollte, dass es nie endet, nie etwas anderes mehr tun. Doch leider war es dann zu Ende. Psychologische Spannungsmomente und Action machen das Buch noch interessanter. Natürlich ist es ein eher hartes Buch, mit dem man sich einzeln beschäftigen muss, doch für Menschen, die gerne gute Thriller lesen, ist dieses Buch perfekt geschaffen. Es überwiegen vor allem die  psychologischen Aspekte und allzu blutrünstige Details werden ausgelassen. Insgesamt ist dieses Buch eher sachlich geschrieben. Das einzig Negative, was ich über dieses Buch sagen kann, ist, dass mich bisher kein Buch wieder so sehr gefesselt hat wie dieses und ich deshalb oft ein Buch weglege, da es mir langweilig erscheint.

Nellow

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen