Mittwoch, 19. Juli 2017

Ein Leben im Rollstuhl



Wir stehen morgens auf, gehen in die Schule, steigen in den Schulbus ein, laufen die Schultreppen hoch und Sport ist angesagt. Endlich! Bewegung tut gut nach dem langen Sitzen im Unterricht. Nach der Schule geht’s noch zum Sportprogramm. Das ist doch ganz normal! Was soll schon sein? Aber normal? Vielleicht für uns, aber nicht für alle... Viele junge Menschen sitzen schon früh im Rollstuhl. Bei manchen war es ein Unfall, bei anderen angeboren. Einige haben  auch eine Behinderung oder eine Krankheit. Doch wie ist es eigentlich, sein ganzes Leben auf einem Stuhl zu sitzen, der dir das gibt, was deine Beine nicht mehr können? Wie fühlt sich das an und wie kommt man damit im Alltag klar? Betroffene in unserem Alter gehen manchmal auf dafür spezialisierte Schulen, bei denen sie auf viele andere Menschen mit Handicap treffen. Hier gibt es dann z.B. keine Treppen zu finden. Jedoch gibt es auch normale Schulen, an denen Schüler auf Rollen und Schüler auf Beinen zusammenarbeiten. Das stärkt das Zusammenleben. An unserer Schule werden Schüler im Rollstuhl auch aufgenommen. Im Alltag sind Menschen mit Handicap immer auf Hilfe angewiesen und sie müssen Umwege in Kauf nehmen. Es scheint ein Alltag voller Hürden zu sein. Um sich den Alltag etwas zu erleichtern, wohnen einige dieser Leute in Wohngruppen mit anderen gleichgesinnten Menschen. Wenn man im Rollstuhl sitzt, helfen einem oft andere Menschen, Familienmitglieder, dafür ausgebildete Hunde oder auch Freunde. Im „Alltag auf Rädern“ plant man auch viel mehr Zeit ein und die Welt sieht komplett anders aus. Zum Glück gibt es da jede Menge Darbietungen, die diesen Personen im Alltag helfen können, wie breitere Eingänge, damit sie hineinkommen, Behindertenparkplätze oder Rampen und Fahrstühle statt Treppen. Mit Rampen kommen sie in öffentliche Verkehrsmittel wie z.B. in Busse besser hinein. In Bussen gibt es auch noch einen Platz für Rollstuhlfahrer/innen. Menschen mit Handicap benutzen auch lieber spezielle Toiletten. Anstatt in den Supermarkt zu fahren, verhindern viele diese Anstrengung und suchen sich einen Lieferdienst. Personen im Rollstuhl sind jedoch unverwechselbar und haben Respekt verdient. Manchmal werden sie jedoch auch beleidigt und bekommen keine Hilfe. Diese Menschen dürfen ihren Arzt nicht frei wählen und bekommen im Alltag manchmal keinen Zutritt, z.B. ins Kino.

 Es gibt verschiedene Arten von Rollstühlen. Normale Rollstühle für Menschen mit viel Kraft im Arm und elektrische Rollstühle für Menschen mit wenig oder keiner Kraft im Arm. Natürlich machen diese Menschen auch Sport, wie Basketball, Handball... usw. Denn so bauen sie Muskeln auf. Es gibt einen deutschen Rollstuhl-Sportverband e.V. , deren Motto „Sich bewegen, bewegt etwas“ ist. Reisen können Menschen mit Rollstuhl auch. In ihrem speziellen Verkehrsmittel gibt es dann auch eine rollstuhlgerechte Bordtoilette sowie spezielle Sitze. Hotels für Rollstuhlfahrer/innen gibt es auch. Trotz Rollstuhl sind diese Menschen glücklich. So ein Leben kann wohl ziemlich hart und schwierig sein, aber Menschen im Rollstuhl sind einzigartig und ohne Rollstuhl wären sie nicht so, wie sie jetzt sind.

Wenn jeder Mensch bereit dafür wäre, für andere seine Hand auszustrecken und seine Hilfe anzubieten, wäre das Leben für Menschen im Rollstuhl um Einiges leichter. Also bitte nicht wegschauen, sondern diesen Menschen ein schöneres Leben ermöglichen. Denn gemeinsam ist man stark.

Maleen

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