Botox,
Lifting, Implantate, Fettabsaugen, Straffen zum „Aufhübschen“-in
letzter Zeit hört man immer mehr von zahlreichen Veränderungen am
Körper in den Nachrichten. Und das alles nur für die äußere
Schönheit. Die größte Anzahl von Menschen, die sich unter das
Messer legen, sind Promis und die jüngere Generation unter uns. Doch
ist ihnen wirklich bewusst, was so mit ihren Körpern passiert? Und
wie sieht es da aus mit der Selbstakzeptanz?
Einerseits
kann man die Menschen verstehen, die Probleme mit ihrem Aussehen und
dadurch auch mit ihrer Psyche haben. Andere mögen sich nicht mal
selbst im Spiegel sehen. Die sogenannte „ästhetische
Chirurgie“ nutzen
problembelastete Menschen aus, um kleinere Mängel zu korrigieren.
Mobbing wegen des Aussehens gibt es auch nicht allzu selten. Leute,
die sich unwohl fühlen, schließen seelische Wunden und suchen einen
neuen Anfang. Der Weg in die Gesellschaft kann erleichtert werden.
Risiken sind aus der Sicht der Befürworter
auch minimal, da eine
Schönheitsoperation heutzutage ein Routineeingriff ist. Das
Selbstwertgefühl kann steigen und die Preise sind gefallen,
besonders im Ausland, z. B. in der Türkei oder in Polen. Nach
Krankheiten wie Brustkrebs kann auf diesem Wege der Normalzustand
wieder hergestellt werden.
Aber dennoch sehe ich darin mehr einen Fluch in der Gesellschaft. Hat einer damit angefangen, hört es nicht mehr auf. Es verändert das wahre Aussehen der Menschen und lässt alle Menschen gleich aussehen. Dadurch verlieren sie ihre wahre Einzigartigkeit und Identität. Natürliche Schönheit liegt nur an Wasser, Yoga und guten Genen. Durch Yoga und Entspannung wirkt die innere Ruhe nämlich auch auf das Äußere, Wasser soll einen immer jung und frisch erhalten und man vererbt auch das Aussehen auf die Kinder. Prominente wollen häufig den Alterungsprozess aufhalten, um sich schöner zu fühlen. Außerdem legen „die Schönen und Reichen“ einen hohen Wert darauf, möglichst jung, straff und vital auszusehen. Sie verschweigen es teilweise sogar auch noch. Wenn sie schon was machen lassen, sollten sie dazu stehen und es nicht als Peinlichkeit ansehen. Doch sollten wir Menschen etwa nicht mit uns und unserem Aussehen zufrieden sein und es so akzeptieren wie es ist? Die Berühmtheiten geben den Zuschauern ein falsches Bild natürlicher Schönheit. Immer mehr Menschen fangen an Schönheits-OPs durchzuführen, besonders in China und Japan.
Operationen
ohne große Überlegungen. Das wird langsam zu einem
Gesellschaftsproblem. Es gibt viele Risiken, Komplikationen und
Fehler und im schlimmsten Falle kostet es einen auch das Leben. Es
ist so ungesund, unnötig und bringt enorme Kosten mit sich. Genauer
betrachtet ist
es eine Geldverschwendung. Durch die OPs kann man sich leicht
verschulden, während
eine ganze Industrie
Geld verdient. Davon abgesehen ist es eine Verunstaltung des Körpers.
Jeder
Eingriff bringt erhebliche Anstrengungen für Körper und Geist mit
sich. Einige OPs führen erst recht zu Missbildungen oder
eingeschränkter Funktionalität der Gliedmaßen und Organe.
Immerhin stellt die Gesundheit das höhere Gut dar. Es ist
Millimeterarbeit, die immer schiefgehen kann. Besonders jüngere
Menschen legen sich ohne größere Überlegungen unter das Messer.
Das hat Konsequenzen: Sie können eine Suchtgefahr mitbringen, Botox
kann verrutschen und die Vergrößerung der Brust beeinträchtigt die
Zufuhr der Muttermilch bei schwangeren Frauen.
Doch
warum kommen so viele Menschen dazu, etwas an ihrem Aussehen
verändern zu wollen?
Schönheitsideale:
Heutzutage sind bestimmte Vorstellungen, wie man auszusehen hat,
wichtiger als jemals zuvor. Doch ist es nicht jedem selbst
überlassen, wie er durch das Leben geht? Ist es nicht jedem selbst
überlassen, was ihm an sich gefällt und was nicht? Haben andere
überhaupt das Recht, sich in das Aussehen anderer einzumischen? Die
Vorstellungen der Gesellschaft sind im Wandel: der Magertrend „Thigh
Gap“, eine Lücke zwischen den Oberschenkeln, wenn die Füße
gerade nebeneinander stehen, weibliche Kurven oder ein tiefes
Dekolleté sind
äußerst beliebt. So und nicht anders sollte man heutzutage
aussehen.
Ich
verstehe nicht,
wieso
man dünn schöner aussieht als
Menschen
,die etwas mehr Speck auf der Hüfte haben. Also gibt es keinen Sinn
darin so lange zu hungern, bis man seine Traumfigur erreicht hat.
Denn viel zu oft bezweifeln wir etwas, was wir nicht haben und
bräuchten, obwohl wir doch schon so viel haben und dies mehr
schätzen sollten. Jeder ist auf seine Art und Weise schön - und vor
allem wie wird Schönheit überhaupt definiert? Schönheit ist eine
Wertvorstellung, eine Sicht der Gesellschaft, das Gegenteil von
Hässlichkeit. Hässlichkeit hingegen ist ein abwertender Begriff:
Das muss einem erstmal klarwerden. Es ist eine Abweichung von
bestimmten Normen dieser Gesellschaft, unschön, eklig, abartig, wie
auch immer. So darf man doch nicht urteilen, vor allem nicht über
Menschen. Wer hat denn das Recht, anderen die Freude am Leben zu
nehmen und sie runterzumachen? Dieses Wort „schön“ ist nicht so
schön, wie es eigentlich klingt – denn ist etwas oder jemand nicht
schön, ist es oder die Person von der Gesellschaft unerwünscht,
denn schließlich soll man sich ja an die Normen halten, die für
Schönheit stehen. Das wirkt einfach nur unmenschlich, kann zu
Mobbing und Ausschließen fühlen, was wiederum immer wieder mal zu
diesen Schönheitsoperationen führt. Andererseits sind diese OPs
auch nicht ganz ungefährlich. Darin zu sehen ist Unmenschlichkeit in
der Gesellschaft: Aus diesem Schönheitswahn suchen die Menschen, die
wohl nicht den Forderungen entsprechen, einen Ausweg. Diese
Behandlungen bieten sich an. Was immer wieder vergessen wird: Jeder
Mensch ist auf seine Art und Weise schön, eher sollte am
Selbstwertgefühl gearbeitet werden, bevor man zum Messer greift.
Der
„Thigh Gap“ ist sehr ungesund und durch diese Lebenseinstellung
muss man riskieren magersüchtig zu werden. Und
Gesundheit geht vor! Und
weibliche Kurven sind ja natürlich schön, aber sich extra wieder
etwas daran machen zu lassen, das ist zu viel des Guten. Die Augen
sollen durch den horizontalen Abstand nicht alle gleich aussehen. Und
heutzutage wird nicht daran gedacht, wie wir die Einzigartigkeit
jedes Menschen schätzen sollten. Jeder ist anders, jeder hat etwas
Besonderes, was jemand anderes nicht hat, jeder hat etwas, worauf er
an sich stolz sein kann, jeder hat etwas, was er an sich mögen,
lieben und auch akzeptieren sollte. Warum sollte man sich dann
verändern? Das macht die Gesellschaft öde und eintönig. Das ist
eine andere Sichtweise, die ich den Menschen, die vorhaben etwas an
sich und ihrem einzigartigen Körper, den so kein anderer hat, machen
zu lassen, mit auf den Weg geben möchte.
Genauso
ist es mit den Trends, das was „in“ ist, das was in der Mode ist,
einige Sachen sind vielleicht schon „out“. Es muss ein Auge
darauf geworfen werden, was von Amerika hierher nach Deutschland
gewandert ist (damit sind die Trends gemeint, die meist aus Amerika
stammen, die Modetrends, die dort entwickelt werden), was man nicht
mehr haben sollte, da es der Gesellschaft nicht mehr gefällt und
womit man am besten ankommt. Doch bloß nicht allen neu entwickelten
Ideen, ohne einen Gedanken
darauf
verwendet zu haben, hinterherrennen! Denn ist es nicht hier viel
wichtiger, was einem selbst gefällt, womit/worin man sich besser
fühlt, was man selber über etwas denkt? Die eigene Meinung zählt
hier und nicht das, was im Mainstream hoch und runter läuft! Wenn
ich morgen eben meine neongelbe Schlaghose tragen möchte, dann mach
ich das auch, auch wenn ich weiß, dass der nächste Fashiondesigner
oder einfach die Leute auf der Straße mich auslachen oder mich
anstarren könnten. Denn Hauptsache ist, dass mir die Hose gefällt.
Und wenn ich die hautenge Jeans, die besonders bei der jüngeren
Generation beliebt ist, nicht tragen möchte, dann tu ich das auch
nicht.
Warum sollte ich so etwas gegen meinen Willen tun? Man widerspricht
sich selbst, seiner eigenen Meinung in dieser Situation. Wo bleibt
unser Verstand? Und
wenn uns ein Trend mal hin und wieder doch gefällt, kann man ja mal
„mitmachen“, aber seiner Meinung sollte man da immer treu
bleiben!
Das
Schlimmste ist aber für mich Mobbing, das dadurch häufig auch
entstehen kann. Was hat die Außenwelt denn für ein Recht, die
eigene Persönlichkeit, die eigene Meinung, den Geschmack und den
Körper mit eingeschlossen, zu verletzen? Also bin ich viel cooler,
wenn ich dann doch die supertolle hautenge Jeans trage, weil sie
gerade „in“ ist? Oder wenn ich mal so richtig „abspecke“, um
den „Thigh Gap“ zu bekommen, da ich dann schöner bin? Mein Gott,
mit oder ohne Lücke zwischen den Beinen: Es bleibt derselbe Mensch!
Und auch wenn ein Mensch „anders“ ist... na und? Er ist nun mal
so, wie er ist, weil er sich nicht verstellt? Oder weil er einen
anderen Geschmack hat, weil er eine andere Vergangenheit, egal ob
besser oder schlechter (worüber man auch nicht urteilen sollte),
hatte, weil seine Lebensgeschichte anders ist als deine? Deswegen ist
er komisch, vielleicht auch eklig, doof, blöd (was auch immer man
für respektlose Worte für einen Menschen hat). Es können nicht
alle gleich sein. Da sollten wir Menschen mehr Respekt und Akzeptanz
mitnehmen auf unseren Lebensweg. Diese Vielfältigkeit macht das
Leben doch gerade aufregend: anders erleben, andere Menschen
kennenlernen, andere Ziele verfolgen. Das Anderssein. Aus dem
alltäglichen Kreislauf herauskommen, um Neues kennenzulernen. Das
komplette Leben verändert sich, jeder Tag verändert sich, wir sind
die Veränderung. Warum
sollten wir dann sein wie jeder andere auch? Also können wir stolz
sein, dass wir anders sind. Der Umgang damit ist hier vor allem
aussagekräftig. Die Sicht der Dinge ist hier wichtig, so wie wir
etwas sehen. Und sieht man die Veränderung, die Einzigartigkeit als
etwas Gutes, strahlt man das Positive aus. Ist man selbst von sich
überzeugt, können andere das auch sein.
Denn
das Leben sollte man positiv sehen, nicht auf das Schlechte sehen,
das Negative. Dafür ist es zu kurz und zu schade. Wir
denken viel zu oft an das, was uns fehlt, als an das, was wir haben.
Und
hier stellt sich jeder selbst die Frage: Was brauche ich? Oder was
habe ich eigentlich schon erreicht? Auch die Schönheits-OPs und der
Mainstream werden dann an Wert verlieren, hoffentlich.
-M.P.
-M.P.
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