Im Durchschnitt
nutzen deutsche Bürger die Medien zehn Stunden pro Tag. Wenn man bedenkt, dass
die meisten Menschen entweder arbeiten oder zur Schule gehen, ist das ein
extrem hoher Anteil von wichtiger Zeit der dabei draufgeht. Natürlich ist es
wichtig, sich darüber zu informieren, was gerade in der Welt geschieht, dafür
aber zehn Stunden aufgeben? Nein, danke!
Massenmedien wie z.B.
das Internet sind die wichtigste Informationsquelle des Menschen. Durch
Livestreams, Videos, Nachrichtensendungen und Zeitschriften ist es möglich, am
aktuellen Weltgeschehen teilzuhaben und immer auf dem neusten Stand zu sein. Im
Gegensatz zum Jahre 1990 sind Tageszeitungen immer weniger konsumiert worden,
doch vor allem in gebildeten Schichten wird mehr Zeitung gelesen als in anderen
Schichten. Dabei konsumieren vor allem bildungsfernere Schichten das Fernsehen.
Mit der Entdeckung des Internets änderte sich sehr viel, man spricht davon,
dass das Internet die Medienwelt „auf den Kopf gestellt“ habe, denn das
Internet bot viele neue Möglichkeiten der Informationsvermittlung und
Kommunikation. Das Internet wird deshalb aufgrund seiner vielseitigen
Nutzungsmöglichkeiten von allen Schichten häufig genutzt.
98% der Menschen im
Alter von 14 bis 19 Jahren nutzen das Internet.
Auch bei Menschen im
Alter von 20 bis 29 ist das Internet mit 95-prozentiger Nutzung hoch angesehen.
Langsam finden auch
Menschen im Alter von über 60 Jahren mehr Gefallen am Internet, der in 2010
errechnete Anteil von 27% steigt stetig und stark an.
Vergleicht man die
Internetaktivität von Frauen und Männern, so fällt auf, dass Männer in fast
allen Altersgruppen mehr Zeit im Internet verbringen als Frauen. In der Altersgruppe
von 14 bis 29 sind beide Geschlechter jedoch nahezu gleich stark vertreten. Im
Gegensatz zu Männern, welche das Internet hauptsächlich für Spiele, das
Herunterladen von Musik und Filme, sowie das Surfen im Internet nutzen,
verbringen Frauen die meiste Zeit mit Social Media.
Doch die Medien sind
nicht (nur) zum Zeitvertreib gedacht, sondern hauptsächlich als
Informationsquelle. Fast alles, was wir über die Welt wissen, erfahren wir
durch die Medien. Diese sind vor allem nach der Schulzeit das Wichtigste für
einen lebenslangen Lernprozess.
Da die Medien immer mehr
Beliebtheit gewinnen, nimmt auch die Dauer des Medienkonsums ständig zu. In
unserer jetzigen Zeit gibt es für viele Medienkonsumenten einen regelrechten
Drang, man MUSS immer erreichbar sein, man MUSS immer online sein, man MUSS
immer informiert sein. Oft finden viele keine Zeit mehr, um sich mit Freunden
zu treffen, und verlagern ihr Sozialleben ins Internet.
Vor allem Jugendliche
und junge Erwachsene sind gefährdet einer Mediensucht zu verfallen, in
Extremfällen sitzen sie 16 Stunden pro Tag am Computer. Die Vernachlässigung
ihrer Ernährung, Körperpflege, Schule bzw. Arbeit und sozialer Kontakte ist
oftmals die Folge.
Doch eine
Medienabhängigkeit ist nicht das Gleiche wie eine Mediensucht, wenn man
übermäßig viel Freizeit im Internet verbringt, bezeichnet man das als gestörtes
Freizeitverhalten.
Kriterien für eine Mediensucht/
Internetsucht
→ Einengung des Verhaltensraumes (Vernachlässigung
wichtiger Aktivitäten, um mehr Zeit zu haben)
→ Kontrollverlust (man kann selbst nicht weniger
konsumieren, auch wenn man es versucht)
→ Toleranzentwicklung (ähnlich wie bei Drogen
braucht man immer mehr um die gewünschte Wirkung zu erhalten)
→ Entzugserscheinungen (Wut, Unruhe,
Nervosität,etc.)
→ negative soziale Kompetenzen (Kontaktabbruch mit
Freunden, Ärger in der Schule/ auf der Arbeit)
Folgen einer
Medienabhängigkeit sind außerdem Schlaf-, Ess-, psychische Störungen, sowie ein
Identitätswechsel und eine gestörte Entwicklung bei Jugendlichen und Kindern.
Außerdem kann ein übermäßiger Umgang mit den Medien starke Auswirkungen auf die
Leistungsfähigkeit des Gehirns haben. Junge Erwachsene mit
Konzentrationsschwierigkeiten und Problemen beim Lesen von Texten, die
emotional abgestumpft sind und sich müde und motivationslos fühlen,
diagnostizierte man mit der „digitalen Demenz“. Die Erkrankten wiesen einen
langjährigen und übermäßigen Gebrauch von Medien wie z.B. Computer, Tablets und
Smartphones auf. Doch um den Medien die allgemeine „Verdummung“ vorwerfen zu
können, sind die Nutzung sowie der Umgang mit den Medien zu verschieden.
Eine intensive
Beschäftigung der Eltern mit den Medien kann die Eltern-Kind-Kommunikation,
welche vor allem bei der Entwicklung von Kleinkindern wichtig ist,
beeinträchtigen. Die meisten Kinder verbringen laut den Erwachsenen zu viel
Zeit vor dem Fernseher, doch was viele nicht bedenken, ist, dass es bewiesen
wurde, dass Erwachsene mehr fernsehen als Kinder. Dennoch ist ein zu hoher
Fernsehkonsum für Kinder nicht gut. So werden z.B. Kinder, die viel Zeit vor
dem Fernseher verbringen, dicker, da sie mehr Süßes und Fettiges essen als
andere Kinder und es ihnen zusätzlich an Bewegung mangelt. Dieser Mangel an
Bewegung führt dann wiederum zu Haltungsschäden sowie einer beeinträchtigten
körperlichen Leistung und Alltagsmotorik. Manche Experten behaupten, dass ein
ausgiebiger Fernsehkonsum aufgrund der fehlenden Zeit zum Lernen und Erledigen
von Hausaufgaben die schulischen Leistungen von Kindern beeinträchtigen kann.
Außerdem könne so die Konzentrations- und Merkfähigkeit des
Langzeitgedächtnisses beeinträchtigt werden. Doch es gibt auch Spiele und
Sendungen, mit denen sich Kinder weiterbilden können. Die Auswirkungen der
Medien auf Kinder hängt also von der Art und der Dauer des Konsums ab.
Nellow
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